Behandlungsmöglichkeiten beim Kiss-Syndrom:






Atlastherapie nach Arlen
Es handelt sich hier um keine im eigentlichen Sinne chiropraktische Maßnahme, denn es werden keine Atlasfehlstellungen korrigiert. Wohl aber werden mit kurzen dosierten Impulsen auf den Atlas (1. Halswirbel) die Nackenrezeptoren (sensible Spannungs- und Längenmesser der Muskulatur und der Gelenke) stimuliert, was zu einer Normaliesierung der Muskulatur des gesamten Bewegungssystems führt.
Daneben ergeben sich positive Wirkungen auf die Hirnfunktion. Die Atlasstellung wird zu Beginn der Behandlung mittels Röntgen bestimmt. Daraus ergibt sich die Impulsrichtung. Indikation der Therapie sind vor allem kindliche Bewegungstörungen, sämtliche Dysfunktionen der oberen Halswirbelsäule (Schwindel, Tinnitus), Migräne, Kopfschmerzen und Multiple Sklerose. Letztere kann nicht geheilt werden aber in vielen Fällen kann die Bewegungs- und Gehfähigkeit verbessert werden,  indem die von den entzündlichen Vorgängen im Gehirn sekundär betroffenen Gebiete normalisiert werden.

Manuelle Kinder- und Säuglingsbehandlung
Die Atlastherapie spielt hier eine zentrale Rolle, daneben die kraniosakrale Osteopathie und Elemente der Chirotherapie.
 

Viszerale Osteopathie
Auch die Organe (Viszera) weisen eine durch einen geschulten Therapeuten tastbare Rhythmik auf. Leicht vorstellbar nund nachvollziehbar sind die Bewegungen, die durch die Atmung verursacht werden. Unklar ist der Ursprung der unwillkürlichen Rhytmik der Organe, die jedoch ein Ausdruck der normalen Funktion der Organe sind.
Gestörte Mobilität und Motilität (Rhythmik) der Organe wird manuell korrigiert und so die Funktion der Organe normalisiert. Senkungen von Niere, Uterus und Blase mit den bekannten Folgen: relative Inkontinenz, Zyklus- und Menstruationsstörungen sind typische Behandlungsindikationen.
 

Schräglagesyndrome ("Kiss-Syndrom u.A.) bei Kleinkindern und Säuglingen
Man versteht hierunter "Kopfgelenk induzierte Schräglage-Syndrome" und solche die durch Fehlfunktion anderer Abschnitte der Wirbelsäule, des Beckens und des Schädels bedingt sind. Die Ursache ist fast immer ein Geburtsstrauma. Maßnahmen sind: Vojta Diagnostik, manualmedizinische Diagnostik, Atlastherapie, Chiropraktische und osteopathische Therapie, orthomolekulare Therapie, besonders zur Normalisierung der sog. Neurotrasmitter, Homoöpathie, Neurologische Reorganisationsbehandlung.
Die Craniosacrale Osteopathie wurde von Dr. William Garner Sutherland als Teil der Osteopathie entwickelt. Er untersuchte den Schädel des Menschen nach den in ihm veranlagten Bewegungsmöglichkeiten und entwickelte ein Konzept welches den rhytmischen Fluß des Gehirnwassers (Liquor cerebrospinalis) tastbar macht. Dieser Rhythmus überträgt sich auf die einzelnen Knochen, vom Schädel (Cranium) bis zum Kreuzbein (Sacrum).
Insgesamt umfaßt das Craniosacrale System:

    Die Hirn- und Rückenmarkshäute.
    Die Schädelknochen.
    Das Kreuzbein.
    Die Hirn- und Knochenmarksflüssigkeit (Liquor).
    Das Gehirn, sowie die Organe zur Herstellung und Resorption des Liquors.

Alle diese Strukturen besitzen eine enge Verbindung zum Nervensystem (Hirn- und Spinalnerven), zum Hormonsystem (Hypohyse und Hypothalamus), zum Muskelskelett-, Gefäß- und Organsystem. Diagnose und Therapie in der craniosacralen Osteopathie orientieren sich maßgeblich am Craniosacralen Puls. Dieser Puls ist, wie Herzschlag und Atem ein eigenständiger Körperrhythmus mit einer Frequenz von ca. 7 - 14 Zyklen pro Minute. Er kommt durch die an- und abschwellende Bewegung des Gehirnwassers zustande.
Durch die Tastung kann der Osteopath die Craniosacralen Bewegungen am Schädel und am ganzen übrigen Körper wahrnehmen und so Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit des Systems lokalisieren. Zur Behandlung wird mit sehr sanften, aber spezifischen Mobilisationen (ca. 5 Gramm Druck) die Bewegungsfähigkeit wieder hergestellt.

Durch Craniosacrale Therapie läßt sich oftmals eine positive Beeinflussung von Erkrankungen und Symptomatiken des zentralen Nervensystems festellen. Craniosacrale Therapie bewirkt eine allgemeine Stärkung der Vitalfunktionen und einen Ausgleich bei Spannungszuständen.
 

Indikationen für eine Behandlung mit Craniosacraler Osteopathie
Akute und chronische Schmerzen
Unfallfolgen (Schleudertraumata)
Sportverletzungen
Rheumatische Erkrankungen
Wirbelsäulenerkrankungen
Kiefergelenksproblematiken
Nachsorge bei zahnärtzlichen oder kieferorthopädischen Eingriffen
Migräne, Tinnitus
Vigor (Schwindelanfälle)
Depressionen und Stimmungsschwankungen
Stress und Prüfungsangst
Hormonstöungen z. B. während der Menopause
Ausgleich von vegetativen Ungleichgewichten
positiver Einfluß auf Bluthochdruck (Hypertonie)
Nervensystemerkrankungen
Nachsorge bei Schlaganfall, Schädel-/Hirnverletzungen
Geburtsvorbereitung, und Geburtsnachsorge
Entwicklungsstörungen von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen
 

Die Bedeutung des menschlichen Stützapparates
Eine der wichtigsten Grundlagen unseres Lebens ist die Beweglichkeit. Hierfür steht das Muskel- und Skelettsystem als eines der großen Systeme unseres Körpers.
Es besteht aus Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bindegewebe. Es ist damit auch der größte Energieverbraucher und der größte Produzent von Schlacke und Abfallprodukten. Die anderen Organsysteme sind vorhanden, um diesen Bewegungsapparat zu erhähren, zu erhalten und ihn zu organisieren. Wenn ein Körper gesund ist, arbeiten alle Organsysteme harmonisch zusammen und passen sich den unterschiedlichen Anforderungen, die wir täglich an ihn stellen, an.

Was leistet der Osteopath?
Die Aufgabe des Osteopathen ist es, Bewegungseinschränkungen zu diagnostizieren und zu behandeln. Die Grundlage der osteopathischen Arbeit ist, wie in der klassischen Medizin, eine präzise Kenntnis der Anatomie und Physiologie des Menschen. Dabei wird der Organismus als komplexer Regelkreis begriffen.
Osteopathen entwickeln im Laufe ihrer Ausbildung ein hohes Maß an Berührungs- und Drucksensibilität ihrer Finger und nehmen zunächst durch genaues Betasten eine Untersuchung des Patienten vor. Es wird der Zustand des Bindegewebes, der Muskeln der Sehnen und der inneren Organe untersucht, um festzustellen, ob sie normal oder gereizt sind. Auf diese Weise erstelt der Osteopath einen Übersichtsbefund, um jede Abweichung von der strukturellen und mechanischen Harmonie festzustellen. Die hierbei ertasteten Einschränkungen der Beweglichkeit werden nun sanft und schmerzfrei behandelt. Ziel ist es, durch eine Optimierung der Durchblutung und des venös- Iympathischen Rücktransports die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Dabei werden unterschiedliche Techniken angewendet, wie z.B. Wichteilmassage, passive Dehnungen, Mobilisationsimpulse und Lockerungstechniken. Durch diese manuelle Unterstützung wird es dem Körper möglich gemacht, sich selbst auf natürliche Weise ins gleichgewicht zu bringen und sich selbst zu heilen. Hier ist der Patient aufgefordert, gemeinsam mit dem Osteopathen an der Beseitigung der einschränkungen zu arbeiten und sich über den Zusammenhang zwischen Organismus und Psyche als eine einheit bewußt zu werden.
 

Indikationen der Osteopathie
Eine osteopathische Behandlung ist grundsätzlich bei fast allen Erkrankungen sinnvoll. Die Osteopathie versteht sich als eine Behandlungsform, die nicht nur die Symptome behandelt, sondern die Auflösung von einschränkungen bewirkt.
Zu den Patienten eines Osteopathen gehören nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder, Babys, junge Mütter oder Schwangere.

Bei sehr ersten Erkrankungen (wie z.B. Krebs oder schwereren Infektionskrankheiten) sollte Osteopathie als begleitende Maßnahme zur klassischen Medizin eingesetzt werden.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft für Chiropraktik, Osteopathie und Neuraltherapie Deutscher Heilpraktiker e.V. (ACON)
 
 

Kosten
Der Osteopath kann tiefgreifende Wirkungen erreichen - in manchen Fällen schon in einer Sitzung. Bei schwierigen und "alten" Problemen ist, wie in jeder Medizin, ein längerer Behandlungszeitraum erforderlich. Die Behandlungsgebühren betragen 120 bis 150 DM pro Stunde und werden direkt mit dem Therapeuten abgerechnet.