Hier nun ein Bericht von einer betroffenen Mutter:

"Unser Sohn wurde mit 7 Jahren eingerenkt, und zwar von einem hiesigen Orthopäden, der eine chiropraktische Zusatzausbildung hat und sehr nett ist. Die Bezahlung läuft über die Krankenkasse. Erkannt wurde die Behinderung durch eine Krankengymnastin, die mit Kiss-Säuglingen arbeitet und die uns zu dem Orthopäden schickte.

Unser Sohn fiel dem Kinderarzt mit 6 Wochen wegen seines schiefen Kopfes auf. Er empfahl uns auf die Lage zu achten.
Als 4 jähriger bekam er seine erste Krankengymnastik. weil deutlich wurde , dass er nicht der Norm entsprach.
Nach 10 Stunden Therapie wurde er als geheilt entlassen: er hatte gelernt, wie man klettert, das Gleichgewicht besser hält und die Hände besser benutzt.
Als 5 jähriger wurde er in ein Neurophysiologisches Zentrum geschickt, um in einer Gruppe 2x in der Woche von einem Ergotherapeuten und einer Krankengymnastin therapiert zu werden.
Zu Schulbeginn -also als 6jähriger- verließ er dieses Zentrum und wurde von einer normalen Krankengymnastin weiter therapiert. Zum Frühjahr wurde er als fast schon Übertherapierter  mit den Bemerkungen : "Er macht das schon. Er kann
sich so gut selber helfen" entlassen. Mehr als glauben , konnte ich das auch nicht.
In der Schule ging es ihm ganz gut. Sehr wach und wissbegierig  war er im mündlichen Unterricht im positiven auffällig. Das Lesen  war für die Lehrerin auch nicht problematisch, halt ein bisschen langsamsei er. Bei schriftlichen
Arbeiten fing er an zu träumen, war nicht ansprechbar. Sein Zeugnis war genial, was mich darin bestärkte, dass er unterfordert sei und somit auch seine Verweigerungshaltung beim Schularbeiten machen  auch einen Sinn
bekam. So dachte ich  und wollte mir dieses vom Schulpsychologen bestätigen lassen.
Die Entscheidung,dort hinzugehen, war sehr richtig, denn dieser erklärte mir nach 2 Sitzungen mit unserem Sohn, dass das Kind mit Sicherheit in einigen Bereichen sehr begabt sei, aber er könne weder richtig lesen noch schreiben. Er empfahl uns eine Lerntherapeutin, die seine Lesefertigkeit fördern und seine leichte Legasthenie beheben sollte und weiterhin Krankengymnastik wegen des Verkrampfens beim Schreiben. In dieser Krankengymnastik wurde dann festgestellt, dass er schief sei und der
Verdacht auf Kiss ausgesprochen.

Merkwürdigerweise hatte ich zur selben Zeit von einer Bekannten von dieser Behinderung gehört und natürlich auch von Dr. Biedermann, bei dem ich auch schon einen Termin hatte, bevor ich erfuhr, dass es am Ort einen kompetenten Arzt
gibt. Zu diesem Arzt gingen wir direkt am nächsten Tag. Die enormen Wartezeiten haben wir in Kauf genommen. Der Junge wurde eingerenkt, der Arzt war freundlich, geduldig, sanft und anteilnehmend und hatte trotz seiner brechend vollen Praxis
Zeit, sich mit unserem Sohn über die Farben seiner mitgebrachten Murmeln zu unterhalten.

Nach 2 Tagen hatte sich die Schrift schon verändert, sie war runder und ordentlicher geworden , wir hatten kein Theater mit den Schularbeiten mehr, obwohl ihn diese enorm langweilten; er konnte auf einmal nicht mehr ruhig gehen,
sondern hüpfte nur noch. In den Herbstfreien hat er freiwillig ein Urlaubstagebuch geschrieben, er ,der nie schreiben wollte. Auch fing er an, alles Lesbare zu entziffern. Und frech ist dieses brave Kind geworden, kann sich
besser durchsetzen und wehrt sich. Leider war der Wirbel Mitte November wieder ausgerenkt. Vieles - insbesondere
die Schrift und das Schreibtempo verschlechterten sich wieder. Dazu kam wieder ein Unmutigwerden bei den Hausaufgaben.
Im Januar war er wieder ausgerenkt. Jetzt hoffen wir nur, dass der Wirbel stabil bleibt.

Das einiges nicht in Ordnung bei ihm war, ließ sich durch den Kramer-ABC-Intelligenztest für Kinder nachweisen. Er zeigte deutliche Schwächen im Kurzzeitgedächnis beim Behalten inhaltsleerer Informationen, z. B. Zahlenreihen nachsprechen .
Unser Sohn war zu dem Zeitpunkt wieder ausgerenkt, was wir aber erst später erfuhren, sonst hätten wir mit dem Test noch gewartet.
Intelligenztests kann man bei jedem Kinderpsychogen auf Krankenkasse machen lassen. Leider kennen sich die Kinderpsychologen nicht mit der Kiss-Problematik aus. Das Buch von Heiner Biedermann "Kiss-Kinder" ist sehr hilfreich."